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Lokale Unternehmen und regionale Wirtschaft

Logistik-Branche sucht dringend Nachwuchs

Wigos-Geschäftsführer Siegfried Averhage stellte die jüngste Befragung des regionalen Arbeitsmarktmonitorings vor. © für Abbildung: PR; Quelle: LKOS; Aufnahme: Uwe Lewandowski(pr/eb) Osnabrück, 26. April 2017 / Laut des jüngsten Arbeitsmarktmonitorings des Landkreises Osnabrück haben rund zwei Drittel der regionalen Logistikunternehmen mit Schwierigkeiten zu kämpfen, Fachkräfte zu finden. Bei der Mitgliederversammlung des Kompetenznetzes Individuallogistik (KNI) stellte Siegfried Averhage, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises (Wigos), vor rund 60 Fachleuten die wesentlichen Ergebnisse der aktuellen Erhebung vor.

"Die Brache muss bei der Personalgewinnung künftig noch mehr auf Flexibilität setzen", war sein Fazit. An der Befragung nahmen 86 Unternehmen, 13 Institutionen und knapp 420 Auszubildende sowie Studierende aus Stadt und Landkreis Osnabrück teil. "90 Prozent der Unternehmen sowie alle Institutionen sehen die Logistikbranche schon jetzt vom Fachkräftemangel betroffen, 75 Prozent der Unternehmen spüren bereits die Auswirkungen“, berichtete Averhage. Besonders erschreckend: "In 51 Unternehmen gab es zum Befragungszeitpunkt 454 offene Stellen".

Die meisten Unternehmen suchen vor allem Fachkräfte im Transportbereich sowie Auszubildende. Etwas entspannter sieht die Situation für kaufmännische Fachkräfte und Fachkräfte im Lagerbereich aus. Die Gründe für die Besetzungsschwierigkeiten sind vielfältig: Mit rund 34 Prozent gaben die Firmen das Fehlen von Bewerbern an. Doch auch anspruchsvolle Arbeitszeiten, die mangelnde Attraktivität der Einkommensmöglichkeiten oder die Konkurrenz anderer Logistik-Unternehmen im Wettbewerb um Arbeitskräfte wurden mit knapp über 20 Prozent als Hemmnisse für die Besetzung von offenen Stelle gesehen.

"Es gab jedoch im Vergleich zur letzten Befragung der Branche 2012 auch erfreuliche Feststellungen", skizzierte Averhage: So beklagten nur rund 14 Prozent der Befragten die mangelnde fachliche Qualifikation der Bewerber. 2012 waren es noch 26 Prozent gewesen. Aufgrund der zahlreichen nicht besetzten Stellen werden auch neue Zielgruppen erschlossen: 44 Prozent der Befragten will Kräfte mit Migrationshintergrund einstellen (2012: 26 Prozent). Auch eine bundesweite Rekrutierung ist mit über 40 Prozent (2012: 26 Prozent) ebenso wie die Personalgewinnung im Ausland (2016: 30 Prozent, 2012: 11 Prozent) stärker in den Fokus gerückt.

Die Verantwortung für die Auslandsrekrutierung sehen die Unternehmen größtenteils bei der Öffentlichen Hand. "In diesem Bereich tun sich jedoch auch deutliche Widersprüche zwischen Anspruch und Wirklichkeit auf", kommentierte Averhage: "Immerhin bilden rund die Hälfte der Betriebe zum jetzigen Zeitpunkt nicht aus und es gibt relativ wenig Weiterbildungsangebote in den Unternehmen". Auch besteht eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Erwartungen potentieller Fachkräfte an ihre Arbeitgeber sowie der Realität. Gefordert werden vor allem "Work-Life-Balance" sowie Fortbildungsmöglichkeiten.

Auch hinsichtlich der Rekrutierungswege besteht Nachholbedarf: Die große Mehrheit sowohl der Studierenden als auch der Auszubildenden sucht online nach Stellen. Allerdings nutzen nur drei von vier Unternehmen diese Quelle. Und nur 27 der 86 befragten Unternehmen boten Praktika für Studierende an; Nebenjobs oder Angebote für Bachelor- und Masterarbeiten sind derzeit noch selten. "Es gibt also noch viel Handlungsbedarf in diesem Bereich, um die Personalrekrutierung erfolgreicher zu machen", resümierte Averhage.

Seit 2011 befragt der Landkreis Osnabrück regelmäßig unterschiedliche Branchen nach Fakten und Einschätzungen rund um den Arbeitsmarkt. Im vergangenen Jahr wurde das Steuerungsinstrument "regionales Arbeitsmarktmonitoring" gemeinsam mit dem Landkreis Verden zu einem modularen System weiter entwickelt, das Fakten und Handlungsfelder der am Arbeitsmarkt handelnden Akteure - auch der zukünftigen Fachkräfte - abbildet. Der komplette Ergebnisbericht der Befragung der Logistik-Branche im Rahmen des regionalen Arbeitsmarktmonitorings steht online zur Verfügung.

Landkreis Osnabrück

Wigos

Kompetenznetz Individuallogistik

 

 

 


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