Workshop: Geflüchtete Frauen fit für den Beruf gemacht
(pr/eb) Melle, 26. Juni 2017 / Viele geflüchtete Frauen und Mädchen stammen aus Ländern, in denen es entweder verboten oder ungewöhnlich ist, wenn Frauen arbeiten oder Mädchen die Schule besuchen. Dementsprechend ist für sie der Weg deutlich schwerer als für ihre männlichen Begleiter. Vor diesem Hintergrund führte die Maßarbeit jetzt in Melle einen Workshop durch, an dem 17 geflüchtete Frauen teilnahmen. Sabine Surmann und Heba Najdi, Beraterinnen im Migrationszentrum, führten durch die verschiedenen Themen der beruflichen Orientierung.
"Berufsorientierung in Deutschland - Ich finde meinen Weg!" – unter diesem Motto erfuhren die Frauen aus Syrien, der Elfenbeinküste, Irak und Sudan viel Wissenswertes über die Arbeitswelt in Deutschland. Übersetzt wurde auf Arabisch, Kurdisch und Französisch, um auch die Teilnehmerinnen mitzunehmen, die noch nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügten.
"Wir haben den Frauen zunächst die Gelegenheit gegeben, sich über die Bedeutung von Familie, Mutterschaft sowie die Berufstätigkeit von Frauen in ihren jeweiligen Heimatländern auszutauschen", berichtete Sabine Surmann. Auch die unterschiedlichen Bildungsverläufe standen im Fokus: "Einige Frauen hatten gar nicht die Schule besucht, weil der Vater dagegen war, eine andere stand zum Zeitpunkt der Flucht kurz vor dem Abitur", skizzierte Heba Najdi die Bandbreite. Interessiert verfolgten die Teilnehmerinnen dann die Erläuterungen zum deutschen Schulsystem, aber auch zu Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, um Familie und Beruf vereinbaren zu können.
Dann führten die Referentinnen die Flüchtlinge anhand von Rollenspielen, Beispielen und Textbearbeitung in den Gesamtkomplex von Arbeits- und Ausbildungssuche, Bewerbung und Arbeitsaufnahme ein: Wie komme ich überhaupt an eine Stelle? Wie nehme ich Kontakt zum Arbeitgeber auf? Was gehört in eine Bewerbungsmappe? Wie gestaltet man einen Lebenslauf? Das Themenspektrum war vielfältig. Mit Feuereifer waren die Teilnehmerinnen dabei, als Vorstellungsgespräche simuliert wurden.
Die Bilanz der geflüchteten Frauen fiel sehr positiv aus: "Es war eine Bereicherung etwas Neues zu hören und ich wünsche mir, dass solche Veranstaltungen öfter angeboten werden", meinte Wazira Khalaf Kaso aus dem Irak. Auch Nadra Kabibalban aus Syrien buchte den Tag als Erfolg für sich ab. Und für Barwin Nabo aus Syrien war der Workshop erst der Anfang: "Er hat mich motiviert, ein Ziel für mich zu suchen. Es gibt nichts Unmögliches".
Maßarbeit beim Landkreis Osnabrück