Wigos: Wirtschaftsspionage betrifft auch kleine Unternehmen
(pr/eb) Georgsmarienhütte, 22. August 2017 / Beim jüngsten Unternehmerfrühstück der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Osnabrück (Wigos) im Hause der Firma Osmo Anlagenbau in Georgsmarienhütte stand das Thema Wirtschaftsspionage im Mittelpunkt. Harald Bunte vom Niedersächsischen Verfassungsschutz machte deutlich, dass von diesem Thema bei weitem nicht mehr nur große Konzerne betroffen seien, sondern auch immer mehr kleine und mittlere Unternehmen (KMU) insbesondere von Informationsklau durch beispielsweise Trojaner oder Phishing Mails betroffen seien.
"Gerade kleineren Unternehmen ist gar nicht bewusst, dass es auch im eigenen Hause viele Informationen gibt, die für einen Mitbewerber interessant sind", betonte Landrat Dr. Michael Lübbersmann in seiner Begrüßung. Dabei seien beispielsweise die technischen Daten einer neuen Entwicklung oder eine Liste der wichtigsten Kunden sehr wohl hochspannende Ziele eines Datendiebstahls. Mit der Veranstaltung wolle der Landkreis Osnabrück hier sensibilisieren.
Wie einfach so ein Informationsdiebstahl heute oftmals ist, beleuchtete Wirtschaftsspionagefachmann Harald Bunte den rund 50 Teilnehmern der Veranstaltung anhand von zahlreichen Beispielen. So sei die Beschaffung eines Spähprogramms, einem so genannten Trojaner, für jeden durchschnittlich versierten Internetnutzer ganz offiziell und vergleichsweise preisgünstig möglich. "Einige Anbieter gehen sogar so weit, dass sie sich erst bei einem erfolgreichen Einsatz ihrer Spähsoftware anteilig an den dadurch erzielten Ertrag bezahlen lassen", so Bunte. Es reiche für eine Infektion des gesamten Computerbestands eines Unternehmens zum Teil, unbedacht einen scheinbar zufällig gefundenen USB-Stick in den Computer zu stecken. Die Vernetzung der Geräte berge hier viele Gefahren.
Aber auch ohne Schadsoftware werde regelmäßig ein großer wirtschaftlicher Schaden durch zu große Vertrauensseligkeit angerichtet. Eine aktuelle Masche sei eine scheinbar von der Geschäftsleitung an die Buchhaltung geschickte E-Mail mit der Aufforderung, einen Geldbetrag zu überweisen. Allein dadurch hätten Unternehmen in Niedersachsen in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres schon einen Schaden von über fünf Millionen Euro verzeichnet.
"Der Austausch zwischen den Unternehmern ist für uns ein wichtiger Teil des Landkreis-Unternehmensfrühstücks", erläuterte Thomas Serries, Leiter des Wigos-Unternehmensservice. Zum einen könnten sich hieraus neue Ideen oder auch Kooperationen ergeben, zum anderen erfahre die Wigos mehr über die Wünsche und Bedürfnisse der Betriebe. Im laufenden Jahr sind weitere Veranstaltungen in Melle sowie in der Samtgemeinde Bersenbrück geplant.
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