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Trauer (nicht nur) im Zoo: Reinhard Coppenrath gestorben

Der Ehrenpräsident des Osnabrücker Zoos, Reinhard Coppenrath, ist im Alter von 81 Jahren verstorben. © für Abbildung: PR; Quelle: Zoo OS; Aufnahme: Foto VIP (Önder Al)(pr/eb) Osnabrück, 6. Dezember 2017 / Der Osnabrücker Zoo trauert um seinen Ehrenpräsidenten Reinhard Coppenrath, der vor kurzem im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Er war dem Tierpark am Schölerberg zeitlebens aufs Engste verbunden – die Liebe zu den Zootieren wurde ihm quasi in die Wiege gelegt: Er kam in demselben Jahr zur Welt, in dem auch der Osnabrücker Zoo erstmalig seine Pforten öffnete – damals noch als Heimattiergarten. Die Familie hatte eine sehr enge Bindung zum Zoo.

Sein Vater war Gründungsmitglied und die erste Elefantenkuh, die 1961 an den Schölerberg kam, wurde nach Reinhard Coppenraths Mutter Antonia auf den Name Toni getauft.  "Reinhard Coppenrath verbrachte von klein auf viel Zeit im Zoo: Er half sogar mit die Zootiere zu versorgen – manchmal wäre er jedoch lieber Fußball spielen gegangen, wie er selbst in seinen Reden schmunzelnd zugab", erinnerte sich Zoopräsident Reinhard Sliwka. Doch trotz der frühen Verpflichtungen liebte Coppenrath den Zoo und blieb ihm – neben dem VfL Osnabrück – ein Leben lang treu.

Hauptberuflich arbeitete er als Konditormeister in seiner Konditorei Coppenrath mit einem beliebten Café am Neumarkt und war Obermeister sowie Ehrenobermeister der Konditoreninnung Osnabrück-Emsland und Landesinnungsmeister Niedersachsen. Bis 1960 betrieb er zudem einen bekannten Imbiss am Hauptbahnhof, der häufig von der Osnabrücker Prominenz sowie nationalen Stars wie Horst Tappert oder Roberto Blanco besucht wurde. 1961 wurde er Mitglied im Zooverein, der Zoogesellschaft Osnabrück. 1994 wurde Reinhard Coppenrath zum Beisitzer des Zoopräsidiums berufen, von 1995 bis 2013 begleitete er den Zoo als Zoopräsident. "Der Zoo Osnabrück und Herr Coppenrath, das war eins", so Sliwka.
 
Als Zoopräsident begleitete Reinhard Coppenrath wichtige Entwicklungen im Zoo, die den Tiere mehr Platz und eine naturnahe Haltung brachten: vom neuen Elefantenbereich über die Afrika-Tierwelten "Samburu" und "Takamanda" bis zum "Unterirdischen Zoo" und der nordischen Tierwelt "Kajanaland". Er hielt immer engen Kontakt zu den Vereinsmitgliedern und begleitete bis ins hohe Alter viele Zooreisen des Vereins in andere Zoos. Als er 2013 sein Amt als Präsident abgab, wurde er für seine Verdienste für den Zoo zum Ehrenpräsidenten ernannt und begleitete die Entwicklungen auf dem Schölerberg weiterhin.

Mit den allseits beliebten Backwaren ist die Konditorei Coppenrath in einem roten Piaggio immer präsent im Zoo. Auch bei den Zoomitarbeitern war Coppenrath sehr beliebt: Er begegnete allen Mitarbeitern, vom Parkplatzeinweiser über Handwerker bis hin zum Zoodirektor, mit größtem Respekt und großem Interesse an der individuellen Person. Zu seinem 80. Geburtstag schenkte ihm das Zoo-Team im Zoo einen Coppenrath-Platz am Sichlergehege – mit Bank, Apfelbäumen und einem restaurierten Wagen der früheren Sommerrodelbahn.
 
Sein größter tierischer Traum blieb leider unerfüllt: "Er wünschte sich immer Flusspferde für den Osnabrücker Zoo. Leider ist die Haltung dieser Tierart so kostenintensiv, dass wir ihm diesen Wunsch nicht erfüllen konnten", so Sliwka. Dafür bekam er bei einem Besuch der Osnabrücker Zoo-Delegation im Zoo Warschau ein dortiges Flusspferd geschenkt.
 
Zoogeschäftsführer Andreas Busemann war von Reinhard Coppenrath Mitte der 90erJahre für den Zoo angeworben worden. Gemeinsam hatten Coppenrath und Busemann das große Firmensponsorenwerk zur Unterstützung des Zoos aufgebaut. "Die ersten Termine machten wir immer zusammen, bewaffnet mit einer großen Coppenrath-Buttercreme-Torte. So bekamen wir dank Herrn Coppenraths Backkünsten immer einen Fuß in die Tür", blickte Busemann zurück. Ein immer wieder von Coppenrath gern zitierter Spruch zur Zusammenarbeit mit Busemann: "Man nannte uns auch Nitro und Glycerin" – so erfolgreich waren sie gemeinsam bei der Sponsorensuche für den Zoo. Doch nicht nur dabei half der Konditormeister, sondern auch im Zwischenmenschlichen.

Er sei nicht nur ein Tierfreund, sondern auch ein Menschenfreund gewesen, so Busemann: "Herr Coppenrath schaffte es immer, eine Brücke zwischen Menschen zu bauen, auch in schwierigen Situationen. Wenn es irgendwo Auseinandersetzungen gab, war er es mit seiner Herzenswärme, der die verschiedenen Parteien zusammenbrachte und mit ihnen einen Konsens fand". Mit seiner besonderen Art habe er nicht nur viel für den Zoo, sondern auch viel für die gesamte Stadt Osnabrück getan – so unterstützte er mit Backwaren auch die Wärmestube und das Kloster Ewige Anbetung.

Dieses außergewöhnliche Engagement blieb nicht verborgen: Am 3. November 2009 wurde Reinhard Coppenrath mit der Bürgermedaille der Stadt Osnabrück ausgezeichnet. "Wer Herrn Coppenrath kannte, und das waren viele Menschen, kennt eines seiner Lieblingsworte, mit dem er seinen Äußerungen Nachdruck verlieh: Das ist 'gewaltig' – pflegte er dann zu sagen. Und wir alle können nur sagen: Herr Coppenrath wird uns 'gewaltig' fehlen", bedauerte Busemann. Das gesamte Präsidium der Zoogesellschaft und die Mitarbeiter des Zoos trauern um den besonderen Menschen, der sich sein Leben lang für den Zoo Osnabrück einsetzte.

Zoo Osnabrück

Conditorei Coppenrath
 


 

 


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