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Lokale Unternehmen und regionale Wirtschaft

Photovoltaik: Rawie nutzt kostenlose Beratung

Rawie-Betriebsleiter Reinhard Lanwert und Rawie-Geschäftsführerin Carla Högermann (l.) ließen von Energieberater Carsten Mücke (M.) die Solartauglichkeit des Unternehmensdaches prüfen. Detlef Gerdts und Jennifer Hoeltke (beide Stadt OS; r.) standen unterstützend zur Seite. © für Abbildung: PR; Quelle: Stadt OS; Aufnahme: Silke Brickwedde(eb/pr) Osnabrück, 20. Februar 2018 / Die Stadt Osnabrück bietet in Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) ab sofort kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) eine kostenlose Beratung zur potentiellen Nutzung von Solarenergie. Mit Rawie nutzte jetzt eines der ältesten Osnabrücker Unternehmen dieses Angebot. "Wir sind offen für den Klimaschutz. Doch am Ende müssen wir wissen, ob sich eine Investition für uns rechnet", meinten Betriebsleiter Reinhard Lanwert und Geschäftsführerin Carla Högermann.

Dabei hat Rawie am Standort im Stadtteil Hafen schon einiges getan, um Energie zu sparen. Die Heizung sowie die Fenster des fast 40 Jahre alten Gebäudes sind neu und LED-Lampen erhellen die Werkshallen, in denen 60 Mitarbeiter Prellböcke für Gleisanlagen sowie Schrankenanlagen produzieren.

Mit Unterstützung des Energieberaters Carsten Mücke wurde eine Investitionsrechnung aufgestellt, die positiver ausfällt als auf den ersten Blick möglich schien. Auch das begrünte Flachdach des Verwaltungsgebäudes könnte mit Photovoltaik ausgestattet werden. "Das geht sogar sehr gut, weil das Grün die PV-Module kühlt und so zu einer höheren Leistung beiträgt“, erläuterte Jennifer Hoeltke, Projektleiterin der Stadt Osnabrück.
 
Betriebsleiter Lanwert und Geschäftsführerin Carla Högermann werden jetzt noch prüfen lassen, ob die Statik des Daches die Solarmodule tragen kann, dann geht es in die weitere Planung. "Am Ende ist es eine kaufmännische Entscheidung. Aber wenn es sich rechnet, dann können wir es uns gut vorstellen", waren sich beide einig.

Sinkende Systemkosten für Photovoltaik-Anlagen haben die Erzeugungskosten für den Solarstrom in den vergangenen Jahren stark fallen lassen. Mittlerweile liegen diese mit rund 10 bis 12 Cent pro Kilowattstunde teilweise deutlich unter den Strombezugskosten aus dem öffentlichen Stromnetz. Durch die stark gefallenen Kosten für die Module und das geänderte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) steht allerdings heute der Eigenverbrauch im Fokus: Je mehr Strom selbst verbraucht werden kann, desto schneller amortisiert sich die Anlage über die Differenz der Stromgestehungskosten der PV-Anlage und den Kosten einer konventionellen Versorgung aus dem öffentlichen Stromnetz.
 
Viele Supermarkt- und Discounterketten haben dies bereits erkannt: Bei diesen Unternehmen mit einem hohen Stromverbrauch für Kühlung und Beleuchtung kann eine Photovoltaikanlage erhebliche Einsparungen bei den Stromkosten bedeuten. In Osnabrück sind beispielsweise die Aldi-Filiale an der Mönkedieckstraße (115 kWp-Anlage), der Real-Markt im ehemaligen Klöckner-Gelände (499 kWp), der Kaufland-Markt am Kurt-Schuhmacher-Damm (392 kWp) sowie der Combi-Supermarkt an der Nobbenburger Straße (179 kWp) bereits mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.
 
Detlef Gerdts, Leiter des Fachbereiches Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück, setzt sich dafür ein, dass weitere Gewerbebetriebe und auch Einzelhändler diesen Beispielen folgen. Denn die Stadt Osnabrück hat sich mit dem Masterplan 100 % Klimaschutz hehre Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2050 muss der Kohlendioxid-Ausstoß durch Energieeinsparung deutlich reduziert und zugleich der Anteil erneuerbarer Energien etwa um das 25-fache im Vergleich zu heute gesteigert werden.

Doch der Zubau bei KMUs ist deutlich verbesserungswürdig. Die Dächer vieler Gewerbebetriebe sind durch ihre Größe gut geeignet. "Leider wissen viele kleine und mittlere Betriebe gar nicht, dass es sich für sie lohnen kann, Solarenergie zu nutzen", so Gerdts. Vor diesem Hintergrund bietet die Stadt nun die Impulsberatung KMU Solar an. Dazu kommt ein von der KEAN anerkannter Solarfachberater in das Unternehmen und stellt in einem etwa zweistündigen Gespräch mit Betriebsrundgang fest, wie gut das Unternehmen für den Einsatz von Sonnenenergie geeignet ist und an welcher Stelle die Sonnenenergie optimal genutzt werden kann. Dies umfasst die technische Machbarkeit, aber auch die Wirtschaftlichkeit einer Anlage auf dem Unternehmensdach. Voraussetzung einer kostenlosen Beratung ist die Mitgliedschaft bei der IHK oder HWK sowie Energiekosten von mindestens 10.000 Euro im letzten Kalenderjahr.

Zur Vorbereitung kann das Solardachkataster der Stadt Osnabrück genutzt werden, das bereits vor einiger Zeit erstellt wurde. Darin wurde für jedes Hausdach innerhalb der Stadt das jeweilige Potenzial berechnet, ob es für die Erzeugung von Solarstrom geeignet ist (wir berichteten). Das Solardachkataster steht Interessierten im Internet frei zur Verfügung.

Neben der Stadt setzen sich auch die Stadtwerke Osnabrück für die Steigerung der Solarstromerzeugung in Osnabrück ein. Das städtische Unternehmen bietet im Rahmen des neuen Programms "Solarkomplett" sowohl Privat- als auch gewerblichen Kunden die komplette Installation einer PV-Anlage zum überwiegenden Eigenverbrauch an. Dabei fällt für den Hauseigentümer lediglich eine monatliche Pacht an, die in aller Regel deutlich geringer ist als der monatsübliche Stromkauf. Nach 18 Jahren geht die Anlage dann in den Besitz des Pächters über.

Unternehmen können im Internet direkt eine Beratung anfordern oder sich per E-Mail  (umwelt@osnabrueck.de) an den Fachbereich Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück wenden. "In Osnabrück gibt es zigtausend Dächer. Im Gegensatz zur Windenergie gibt es da noch viel Spielraum, um  erneuerbare Energien zu nutzen und wir freuen uns über jede Firma, die sich mit dem Thema auseinandersetzt", warb Gerdts abschließend für die Nutzung des Angebotes, das einem Gegenwert von rund 750 Euro entspricht.

Solarberatung für KMU

Osnabrücker Solardachkataster

Stadtwerke-Programm Solarkomplett
 


 
 

 


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