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Lokale Unternehmen und regionale Wirtschaft

Schwanhold: E-Kartbahn ist keine ''Daseinsvorsorge''

IHK-Vizepräsident Jan-Felix Simon mit Ernst Schwanhold und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf (v.l.) beim Mittagsgespräch der IHK in Osnabrück. © für Abbildung: PR; Quelle: IHK(eb/pr) Osnabrück, 23. März 2018 / Beim jüngsten Mittagsgespräch der Industrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim (IHK) begrüßte IHK-Vizepräsident Jan-Felix Simon als Gastreferent Staatsminister a. D. Ernst Schwanhold, der zum Thema "Mittelstandsfreundliche Verwaltung" sprach. "Wir Unternehmen brauchen wirtschaftsfreundliche Kommunen, um erfolgreich zu sein. Konkret wünschen wir uns endlich einen entschlossenen Bürokratieabbau und eine konsequente Digitalisierung staatlicher Dienstleistungen", leitete Simon den Gastbeitrag ein.

In der Region gebe es dafür durchaus positive Voraussetzungen, so Simon. Die Unternehmen seien überwiegend zufrieden mit dem Standort. "Allerdings kann sich niemand auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen, auch eine Kommunalverwaltung nicht". Vielmehr müssten sich die Kommunen ihren Kunden aktiv zuwenden und für effiziente Prozesse sorgen.

"Auch wenn die Region insgesamt gut aufgestellt ist, heißt das noch nicht, dass die Kommunen in jedem Einzelfall wirtschaftsfreundlich entscheiden", bekräftigte Ernst Schwanhold. So seien Vergabeverfahren keineswegs immer mittelstandsfreundlich ausgestaltet. Regionale Mittelständler hätten daher bisweilen keine Chance auf einen Zuschlag. Auch vermisse er eine konsequente Aufgabenkritik in der Kommunalverwaltung. In Wirklichkeit passiere häufig sogar das Gegenteil.

Als Beispiel nannte er den Bau und Betrieb einer Kartbahn ("Nettedrom") durch die Stadtwerke Osnabrück -  hier werde der Begriff der Daseinsvorsorge missbraucht. Freizeitangebote wie dieses seien nicht Aufgabe einer Kommune, ebenso wenig der Einstieg in die Wiederverwertung von Abfällen und die Kreislaufwirtschaft. Beides, so Schwanhold, sei als "ordnungspolitischer GAU“ einzustufen.

Schwanhold wünschte sich von den öffentlichen Verwaltungen eine stärker dialogorientierte Kommunikation. Diese müsse früher, schneller und flexibler erfolgen. "Ich sehe eine Kluft zwischen der Fähigkeit von Verwaltungen, Veränderungsprozesse zu begleiten, und den Anforderungen an die Betriebe, die der globale Markt stellt", meinte der frühere NRW-Wirtschaftsminister. Konkret erläuterte er dies am Beispiel von neu angesiedelten Betrieben oder Gründern. "Im digitalen Zeitalter muss es möglich sein, einen elektronischen Wegweiser anzubieten, der kleine Unternehmen in der vorgegebenen Reihenfolge durch alle notwendigen Behördenschritte führt", appellierte er an die Kommunen.

Verbesserungsfähig ist aus seiner Sicht außerdem die interkommunale Zusammenarbeit; diese sei gerade in der Region Osnabrück kaum ausgeprägt. Allerdings sei sie speziell bei der Anwerbung oder Bindung größerer, expandierender Unternehmen ratsam. Schwanhold muss es wissen: Nach seinem Studium der Verfahrenstechnik war er zunächst Betriebsleiter eines mittelständischen Unternehmens, bevor er von 1990 bis zum Jahr 2000 für die SPD verschiedene Funktionen im Bundestag übernahm. Nach seinem Ausscheiden war er zunächst als Unternehmensberater aktiv, bevor er von 2004 bis zum Beginn seines Ruhestandes Ende 2008 für den Chemie-Giganten BASF verschiedene Aufgaben übernahm.

Industrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim

Nettedrom

Stadtwerke Osnabrück

 

 


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