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Lokale Unternehmen und regionale Wirtschaft

Laga-Halbzeit: Macher zufrieden, Besucher nicht ganz

Die Laga-Macher, Vertreter der Sponsoren und Maskottchen Rosa Lotta freuten sich über die gute Halbzeitbilanz. © für Abbildung: PR; Quelle: Laga Bad Iburg; Aufnahme: Imma Schmidt(eb/pr) Bad Iburg, 16. Juli 2018 / 273.000 Besucher, 8.700 verkaufte Dauerkarten: Nach 90 Tagen Laufzeit zogen die Macher der Landesgartenschau Bad Iburg (Laga) jetzt eine positive Bilanz: "Die Zahlen liegen zu unserer großen Freude weit über unseren Erwartungen", meinte Laga-Geschäftsführerin Ursula Stecker. Üblich sei, dass 20 Prozent der Bewohner des ausrichtenden Ortes Dauerkarten kauften. Das wären auf Bad Iburg bezogen 2.000 Karten gewesen.

"Zur Eröffnung hatten wir bereits 4.500 Dauerkarten verkauft, schon darauf waren wir sehr stolz", so Stecker. "Wir haben im ganzen Landkreis eine super Akzeptanz. Die zum ganz überwiegenden Teil zufriedenen Besucher sind natürlich gute Multiplikatoren, so dass ich auch für die zweite Halbzeit sehr optimistisch bin", meinte die Laga-Chefin weiter.

Der Baumwipfelpfad ist nur auf einer Seite barrierefrei. © für Abbildung: Eigenfoto"Die Laga ist Wirtschaftsförderung für die Region", resümierte Landrat Michael Lübbersmann weiter Er zeigte sich überzeugt, dass sich dies in den nächsten Monaten bestätigen werde. Von der Laga profitierten bereits jetzt Stadt und Landkreis Osnabrück hinsichtlich der Übernachtungszahlen, so Lübbersmann. Die Laga sei identitätsstiftend für den Ort Bad Iburg: "Ich spüre geradezu, was wir an Zustimmung nach Bad Iburg holen".

Dieser großen Jubelstimmung mochten sich viele Besucher nicht anschließen: "So viel Geld habe ich noch nie für einen Waldspaziergang ausgegeben", war das schlichte Fazit einer Besucherin, die mit Anfang 40 eher zu den jüngeren Besuchern gezählt werden konnte. Die genannten Mängel beginnen schon beim Eintreffen: Der (größte) Parkplatz sei zwar kostenlos, aber gerade für viele ältere oder Menschen mit Handicap zu weit vom Eingang entfernt. Die "Bimmelbahn", die zwecks Anbindung eingesetzt wird, ist nicht kostenlos, wie bei einem Eintrittspreis von 18,50 Euro vielleicht zu erwarten gewesen wäre.

Dieser Eintrittspreis wird von zahlreichen Besuchern im Vergleich zum Angebot als "überzogen" empfunden, zumal es keine (!) Ermäßigung für Senioren gibt – und dies ist sicher immer noch eine der Hauptzielgruppen einer Laga. Nur drei geöffnete Kassen an einem Sonntag führten zu langen Schlangen und Wartezeiten von mehr als 30 Minuten – gelegen an einer Hauptverkehrsstraße….

Einmal drin, überragt der Baumwipfelpfad oberhalb der Terrassen das Gelände. Doch bei näherer Betrachtung wurde auch hier nicht zu Ende gedacht: Groß als "barrierefrei" angekündigt, entpuppte sich dies bei näherem Hinsehen nur als halbe Wahrheit – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der Baumwipfelpfad soll eigentlich das eine mit dem anderen Ende des Waldes verbinden – alle Menschen mit Handicap oder auch mit Kinderwagen sind hierbei jedoch übersehen worden. Denn auf der hinteren Seite des Pfades gibt es nur eine lange Treppe – von Barrierefreiheit keine Spur. Darauf wurde auch an keiner Stelle hingewiesen, so dass auf dem Baumwipfelpfad teilweise Chaos herrscht, wenn Besucher bei Erreichen der Treppe wieder umkehren müssen…

Das Ahornblatt von Axel Buschmann spiegelt sich im See wieder – allerdings sollte man wissen, wo man es finden kann. © für Abbildung: EigenfotoIm Wald selbst wurden Themen wie der Umgang mit Bäumen (Weihnachtsbaum) oder auch neue Trends wie das Waldbaden aufgegriffen – allerdings eher lieblos gestaltet und auf relativ kleinen Flächen. Die bereits von der Laga Bad Essen bekannten Blauen Schafe des Künstlers Rainer Bonk finden sich gleich zwei Mal: Einmal im Wald und ein weiteres Mal im Charlottenseepark – nicht unbedingt innovativ, aber immerhin dekorativ. Die "Lichtung der Bildhauer" wird erst bei genauerem Hinsehen zu einer Lichtung, und es hilft ungemein, wenn man schon vor dem Besuch weiß, wo die Kunstobjekte zu finden sind.

Für andere Deko wie die imposanten Blumenfahnen der Dortmunderin Kerstin Föllmann fehlt jeglicher Hinweis. Und leider auch ein passender Shop: Das Angebot an den eher spärlichen  Verkaufsständen, die sich noch dazu direkt um den Haupteingang tummeln, ist verhältnismäßig einseitig: verrostete Gartenfiguren in jeglicher Variante, Strohhüte und ein bisschen Innendeko. Blaue Schafe oder Blumenfahnen – Fehlanzeige. Auch Blumen oder Stauden werden nirgendwo angeboten.

Auch das gepflanzte Angebot wird von einigen Besuchern als eher übersichtlich wahr genommen: Besucher vermissten beispielsweise Themenecken für Rosen, Stauden oder auch Gartendeko. Beispielhaft wird dies bei den Hortensien, die im Wald an einige Ecken angesiedelt ist. Sollte man von einer Laga die Präsentation der zahlreichen Arten dieser Pflanze erwarten, wird man hier doch enttäuscht. Beispielsweise unter dem Stichwort "Hortensien am See" wird die Bauernhortensie in ihrer ganzen Vielfalt und Farbenpracht gezeigt, aber keine Spur von Rispen-, Kletter-, Teller- oder gar Samthortensien. Mit Informationen wird auf dem gesamten Gelände eher sparsam umgegangen…

Auch die gezeigten Gärten – nach Besucherauffassung doch das Kernthema einer Laga – bezeichneten viele Gäste als eher übersichtlich: Oberhalb der Blütenterrassen sind die rund zehn Gärten auf doch eher übersichtlichem Raum zusammengelegt, es fehlt ein konzeptioneller Überblick.

Für das Schmetterlingshaus im Charlottenseepark fehlt einiges: Nirgendwo finden sich Hinweise drauf, welche Exemplare dieses schönen Sommergastes zu sehen sind. Und eine Betreuung erscheint auch angebracht, da einige Besucher beobachtet haben, wie Schmetterlinge mit Besuchern zusammen durch die Schleuse nach draußen gelangten.

Auch mit der Gastronomie zeigten sich die Besucher nicht wirklich zufrieden: "Wenn man genug Kleingeld in der Tasche hätte könnte man da auch essen", so eine Besucherin. Ein Flammkuchen schlägt beispielsweise mit 8,90 Euro zu Buche – nicht gerade günstig. Aber dieser Begriff ist im Zusammenhang mit dieser Gartenschau eher nicht angebracht.

Laga Bad Iburg

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