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Kümmert kommt: ''Voice of Germany''-Sieger im Rosenhof  -   am 16.04.2014  -  ab 20:00 Uhr

Ein eher ungewöhnlicher Gewinner einer Casting-Show: Andreas Kümmert. © für Abbildung: PR; Quelle: Goldrush Productions(pr/eb) Osnabrück, 20. März 2014 / Als Sieger von "The Voice of Germany" ist Andreas Kümmert einem Millionenpublikum bekannt geworden. Gleichzeitig zerschmetterte er die herrschende Vorstellung dessen, was ein Popstar zu tun und zu sein hat. Nun hat der 27-jährige aus Gemünden am Main das Album  "Here I Am" aufgenommen. Er stellt die Scheibe am Samstag, 16. April, im Rosenhof, Rosenplatz 23, vor.

Andreas Kümmert war noch nicht einmal geboren, als seine Vorbilder wie Bob Dylan, Richie Havens, Frank Zappa, Sly Stone, Jim Morrison oder Ray Charles ihre künstlerische Hochzeit erlebten. Er will das Gefühl jener Ära  in die Neuzeit transportieren, in der Blues und Folk, R&B und Rock wie selbstverständlich auf einer Bühne koexistierten. Bei ihm lösen sich vermeintliche Gegensätze zwischen so genannter "schwarzer" und "weißer" Musik in purer Seelenmusik auf. Die Leidenschaft für die Musik ist der rote Faden in der an Brüchen nicht eben armen Geschichte des Schulabbrechers und bekennenden Querdenkers  Kümmert.

Eher zufällig kam er irgendwann in den Besitz eines Schlagzeuges und begann sofort darauf herumzuhämmern. Sein Vater entschloss sich schweren Musikerherzens, den Lärm zu erdulden und den Sohn zu fördern. Aber Andreas verschliss gleich vier Schlagzeuglehrer, weil er schlicht "keinen Bock" hatte, Noten zu lernen. Auch erste Gehversuche in der lokalen Blaskapelle waren nicht von dauerhaftem Erfolg. Andreas färbte sich lieber die Haare blau und gründete mit einem Kumpel eine Punk-Band. Wann immer der nicht hinsah, schredderte er heimlich auf dessen Gitarre herum und schaffte sich im Selbststudium das legendäre "Unplugged"-Album von Nirvana drauf. Es folgten weitere Bands und diverse Nachwuchspreise.

Irgendwann setzte er  alles auf eine Karte und verließ die Schule, die ihm ohnehin nie viel bedeutet hatte. Von seiner Großmutter lieh er sich Geld für professionelles Equipment und buchte sich Gigs im gesamten Main-Gebiet. Abend für Abend spielte er in den Clubs und Pubs der Region, manchmal alleine und manchmal mit seiner Band, manchmal vor stattlichem Publikum und manchmal vor nur einer Handvoll Leute. Seine Gedanken und Gefühle fasste er in eigene Songs und veröffentlichte diese in Eigenregie auf diversen EPs und Alben. "Diese Rock’n’Roll-Attitüde, diese gewisse Anti-Haltung, den Widerstand gegen das Erwachsenwerden werde ich mir wohl immer bewahren", so Kümmert über sich selbst.

Auf "Here I Am" – Andreas Kümmerts erstem Album für ein Major-Label, das nun endlich erscheint – ist diese Haltung in jeder Sekunde spürbar. Stilistisch hat er sich von seinen musikalischen Anfängen freilich längst entfernt: An die Stelle von trotzigem Punk sind tiefe Blues-Balladen getreten, erdiger Rock ‘n’ Roll und spiritueller Soul. Aber die Attitüde ist dieselbe geblieben. Andreas Kümmert schwimmt gegen den Strom – und reißt seine Hörer mit der Kraft seiner fast unwirklich eindringlichen Stimme mit. In den zwölf Stücken vereinen sich der Beat der Fünfziger, die Lebenseinstellung der Sechziger und die Studiotechniken der Siebziger mit Melodien für die Ewigkeit. Ehrliches Musiker-Handwerk. Unverstelltes Gefühl. Und ein instinktives Gespür für zeitlos große Songs.

Es ist genau diese Kombination, mit der Kümmert auch das Publikum von "The Voice of Germany" begeisterte. Im Dezember 2013 gewann er die dritte Staffel der Show auf ProSieben und Sat.1. Dabei wollte er das ursprünglich gar nicht: "Eigentlich war ich nur auf der Suche nach einem preisgünstigen Weg, meine Musik etwas publiker zu machen. Der Plan war: Ich gehe da hin. Ich bin ein, zwei Mal im Fernsehen zu sehen. Und darauf baue ich dann auf." Kümmert schmunzelt: "Tja, das ist wohl ein bisschen anders gelaufen…"

Andreas Kümmert