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Wischmeyer: ''Vorspeise zum Jüngsten Gericht''  -   am 28.10.2017  -  ab 20:00 Uhr

Dietmar Wischmeyer geht wieder auf Mission – natürlich in Niedersachsen, versteht sich. © für Abbildung: PR; Aufnahme: Frank Wilde(eb/pr) Osnabrück, 20. Februar 2017 / Dietmar Wischmeyer zeichnet in seinem neuen Programm "Vorspeise zum Jüngsten Gericht" ein Sittenbild der Gegenwart als wohligen Grusel vor dem, was kommt. Diese Vorspeise serviert er am Samstag, 28. Oktober (20 Uhr), in der Osnabrückhalle, Schlosswall 1-9, zusammen. Die Insassen des hiesigen Wohlstands-Archipels suhlen sich in ihrer Furcht vor der ungewissen Zukunft. Digitalisierung, Industrie 4.0., Migration und Globalisierung werden vorwiegend als Verlust wahrgenommen. Es zählen nicht die Chancen, sondern Askese und Verzicht werden zur Staatsreligion: nicht mehr rauchen, weniger saufen, kein Fleisch, kein Weizen, kein Atom, keine Kohle, keine Dieselautos, kein Garnichts mehr.

Eine Gesellschaft tut Buße, um der endgültigen Bestrafung doch noch zu entgehen. Stilvolles Verwelken vor der Zukunft ist das Credo der satten Gespenster am Ende der Gegenwart. Doch was tatsächlich geschieht, ist Selbstverwirklichung als Volkskrankheit. Dietmar Wischmeyer lässt die Saturierten und Gestrandeten auf dem alten Seelenverkäufer  "Deutschland" noch einmal zu Wort kommen. Die Art, wie wir heute leben, war schon gestern vorbei, doch morgen werden auch wir es merken.

Was wird das für ein Gefühl sein, wenn einem der Pflegeroboter einen Blasenkatheter durch den Harnleiter schiebt? Ist in Zukunft die Erotik eine App auf dem Smartphone? Bringt uns Lieferando dann den Fertigfraß aus okkulten Schmurgelküchen und Sterberando räumt im Herbst den toten Opa ab? Sieht so unsere Zukunft aus? Unternehmer, Turbo-Landwirte, Pastorinnen, Rentner, Praktikanten, Politiker, Aktivistinnen ... der ganz normale Bestand an Insassen dieser Republik erzählt in Wischmeyers Worten vom Verschwinden seiner gewohnten Lebenswelt.

Dietmar Wischmeyer, geboren 1957 in Oberholsten (bei Melle), studierte zunächst Philosophie und Literaturwissenschaft, bevor er Ende der 80er Jahre die Arbeit in der deutschen Humorwirtschaft aufnahm. Zunächst beim Hörfunk, wo die meisten seiner populären Figuren entstanden (Frieda und Anneliese, Die Arschkrampen, Günther, Mike etc.), dann auch auf der Bühne und im Fernsehen. Die Radioserie "Der Kleine Tierfreund" lief ununterbrochen 13 Jahre wöchentlich bei vier verschiedenen Berliner Sendern, das sonntägliche Frühstyxradio hörten acht Jahre lang jede Woche eine halbe Millionen Witz-Anarchisten in Norddeutschland und Berlin.

Aktuell verfasst Dietmar Wischmeyer zwei wochentägliche Serien (Günther, der Treckerfahrer, Frieda & Anneliese), sowie eine wöchentliche Serie (Schwarzbuch) für das Radio. Von Dietmar Wischmeyer sind bisher schätzungsweise 40 Tonträger und 20 Bücher erschienen. Die Serie "Aus der Welt der Bekloppten und Bescheuerten" ist davon die erfolgreichste und liegt bis dato in neun Bänden vor.

Daneben arbeitet Dietmar Wischmeyer gelegentlich als Autor fürs Fernsehen (heute-show, Spiegel TV) und versucht Niedersachsen so wenig wie möglich zu verlassen. Seine Bewunderung gilt den Zweirädern aus Berlin / Spandau respektive München, den Vierrädern aus Hannover und den Vierbeinern aus Südafrika. Irgendwann möchte er noch einmal ein Buch schreiben, das nicht mal er versteht. Bis dahin lebt Dietmar Wischmeyer auf freiem Fuß im Landkreis Schaumburg, Niedersachsen.

Dietmar Wischmeyer