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Alle Jahre wieder: Bagaluten-Wiehnacht mit Torfrock  -   am 02.12.2017  -  ab 20:00 Uhr

 Feiern auch nach vielen gemeinsamen Jahren noch besondere Weihnachten: Torfrock. © für Abbildung: PR; Quelle: Goldrush Productions(eb/pr) Osnabrück, 17. Oktober 2017 / Am Samstag, 2. Dezember (20 Uhr), ist es wieder soweit: Dann schlagen die "direkten Abkommen der alten Wikinger" im Rosenhof, Rosenplatz 23, auf und rocken die Hütte. Denn zum alljährlichen Weihnachtsritual gehört neben Gans und Baum auch ganz sicher die Bagaluten-Wiehnacht von Torfrock. Die Band zeigt nun schon seit fast vier Jahrzehnten, dass Rock von Rocken kommt und nicht bierernst oder pseudo-intellektuell sein muss.

"Odiiiin" brüllt die fellgewandete Holsten-Dosenfraktion. "Odiiiiin" hallt es behelmt und metselig aus der anderen Ecke zurück. Große Verbrüderung, hemmungsloses Biergelage, Kampfsaufen aus Trinkhörnern: Torfrock sind da. Die Torfmoorholmer Frühgeschichte beginnt Mitte der Siebziger mehr aus Zufall. Auf einer lahmen Sylvesterfete malträtierten Klaus Büchner und Raymond Voß, Musiker der Folkrocktruppe Basia, aus einer Schnapslaune heraus Jimis "Hey Joe" auf eine so extrem torftrockene Art, dass es doch noch eine goile Paadie wurde.

Nach und nach stießen ihre alten Kumpels von Glashaus hinzu, wo sie alle schon mal zusammen spielten, hinzu: "Lets Woerk Togesser". Zu "Jo" gesellten sich "Karola" (Chuck Berrys "Oh, Carol"), der "Sommertied Blues" und "Wild Thing" wurde zur "Wildsau". "Der Wind secht Maria" dor to. Und die zentrale Figur aller Geschichten ist Haithabu-Häuptling "Rollo, der Wikinger". Mit diesem hintergründigen Kulturgut gerüstet, begaben sich die Kuddel-Lyriker auf die freie Wildbahn und unterkellerten zunächst mal Schleswig-Holstein.

Es musste schließlich "Rut mitn Torf". Und in Ermangelung einer Vorgruppe spielten sie zuerst als Basia und kamen dann als Torfrock wieder, Wikinger denken praktisch. Unermüdlich tourten die Torfmoorholmer Gebrauchsrocker durch das platte Land und die prähistorischen Rock-Tangos "Volle Granate, Renate" oder "Presslufthammer B-B-B-Bernhard" wurden nordische Regionalhymnen, woanders blieb man zumeist unverstanden.

So machte der Bayerische Rundfunk sie zur thailändischen Punkband. Ehre wem Ehre gebührt. Blödeln, abrocken, Stimmung machen, wer kanns schließlich besser? Auch die Musik der Werner-Filme stammte zum Teil von den torfrockigen Deichkings. Mit "Beinhart" zum ersten Film hatten sie sogar eine bundesweite Nummer Eins. Büchner ist in allen Filmen die Stimme von Werner, Voß der ehrenwerte Präsi.

Sind die neue Lieblings-Vorgruppe der Torfrocker: Die Rubber Chukks. © für Abbildung: PR; Quelle: Goldrush ProductionsSeit 1989 bis heute ist jährliches Speicherlöschen in Fell, Jutesack und Kettenhemd angesagt, wenn Torfrock die weihnachtliche Vorfreude mit ihrer beinharten Bagaluten-Wiehnacht verschönern. Von wegen Stille Nacht und so. Und auch das erlebt man nur auf einer torfmoortypischen Weihenacht: Jemand vor der Bühne winkt Klaus Büchner zu. Als er sich runterbeugt, fragt der Typ trocken: "Willst ’n Tannenbaum kaufen?" - Ist eben schön, dabei zu sein, denn "tut man keine Sünden, man geht nur zu Torfrock rein und tut Erleuchtung finden". Prost, auffe Helme!

Die beinharten Bagaluten (be)geistern nun schon seit fast 40 Jahren, dies- und jenseits des Wikingerreichs, Götterhämmerung inbegriffen und ihre Torfmoorholmer Spaßfolklore bringt immer noch jeden Saal zum (Über)-Kochen. Seit Januar 2010 ist Neu-Trommler Stefan Lehmann (Ex-Schlagzeuger der Band "Ohrenfeindt") mit im Torfrock-Boot und haut mächtig rocknrollig auf die Felle. Die Songs üben musste er kaum, schließlich waren Ohrenfeindt drei Jahre die Lieblingsvorgruppe der Torfrocker und Stefan kannte schon jeden Song.

In diesem Jahr heizen die Rubber Chukks als neue Lieblingsvorgruppe der Torfrocker ein: Die Band aus der Hansestadt um Sänger Tommy formierte sich 2011. Den Sound des Trios könnte man am besten als Neorockabilly mit Einflüssen aus dem Psychobilly und Punkrock plus einer Spur Hardrock beschreiben. Ein besonderes Merkmal der Rubber Chukks sind wohl die eigenwilligen Bassläufe, die eigene Wege gehen und weit entfernt sind vom üblichen Bluesschema. Das Trio versteht sich zwar als Live-Band, hat aber mit ihrem ersten Tonträger "Kill My Neighbour" seine Studioqualitäten unter Beweis gestellt. Mittlerweile haben die drei Hamburger auch beim Nachfolger "Queen of Hell" gezeigt, dass sie rocken können. Sie leben den Rockabilly Way of Life, schauen aber trotzdem gerne über den Tellerrand.

Torfrock    

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