Umfrage: Mehr Lob für Ehrenamtliche gefordert
(pr/eb) Osnabrück, 23. Dezember 2011 / Im Bistum Osnabrück fühlen sich mehr als 80 Prozent der freiwillig Engagierten innerhalb von Kirchengemeinden und Verbänden bei der Ausübung ihres Amtes wohl. Das ist das zentrale Ergebnis einer Umfrage vom Zentrum für ehrenamtliches Engagement an der Katholischen Landvolk-Hochschule (KLVHS) Oesede. 1.587 Ehrenamtliche beteiligten sich daran. Mehr als drei Viertel der Befragten bezeichneten darüber hinaus ihre Möglichkeiten, eigene Ideen in das Engagement einzubringen und umzusetzen, als mindestens gut. "Die Gelegenheit zur kreativen Mitgestaltung ist im Ehrenamt besonders wichtig", hob Peter Klösener von der KLVHS hervor. Laut bundesweiter Untersuchungen sei darin das wichtigste Motiv für ein freiwilliges Engagement zu sehen.
Deutlich verhaltener zeigten sich die Befragten jedoch in ihrer Einschätzung zur Anerkennung, die sie für ihren Einsatz erhalten. "Wenn wir diese Rückmeldung in einer Schulnote ausdrücken, kommen wir im Durchschnitt nur auf eine Drei-Plus", so Klösener. Dabei würden von den Befragten keine großen Ansprüche geäußert. Es gehe offensichtlich eher um kleine Zeichen, dass das Engagement wahrgenommen werde. Oft werde kritisiert, wenn etwas nicht so gut gelungen sei, positive Rückmeldungen gebe es aber selten.
Auf die Frage, welche Form der Anerkennung man am meisten schätze, gab es in der Umfrage zwei deutliche Spitzenreiter: Die persönliche Ansprache mit einem Wort des Dankes wünschten sich 30 Prozent. Die Möglichkeit zu kostenlosen Fortbildungen für ihr Engagement sahen 27 Prozent der Befragten ebenfalls als eine wichtige Form der Anerkennung. Fast zwei Drittel der Ehrenamtlichen fühlten sich bei der Ausübung ihrer Tätigkeit im Bistum gut unterstützt. Allerdings meldete auch jeder Zehnte zurück, dass die Unterstützung aus seiner Sicht nur ausreichend oder schlechter ausfällt. Die Zusammenarbeit mit Hauptamtlichen in der Gemeinde oder im Verband befanden 70 Prozent der Ehrenamtlichen als gut.
Das Bistum Osnabrück bewertete das Ergebnis positiv: "Offensichtlich gelingt es in den meisten Fällen, Ehrenamtliche motivierend und wertschätzend in die Arbeit einzubinden", meinte Edeltraud Thünemann vom Bischöflichen Generalvikariat. Dennoch sei es wichtig, an der Qualität in der Begleitung freiwillig Engagierter weiter zu arbeiten. Dafür gebe es ein breit gefächertes Angebot in den Bereichen Fortbildung und Beratung, das vom Bischöflichen Generalvikariat und den Bildungshäusern vorgehalten werde.
Etwa 4.000 ehrenamtlich Engagierte seien allein in Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen aktiv. Besonders interessant sei, dass sich die Aktiven auf der überörtlichen Ebene in allen Fragebereichen noch zufriedener zeigten als diejenigen, die vor Ort tätig seien. Das sei eine Ermutigung, sich auch ein Engagement auf der überörtlichen Ebene zuzutrauen. Deutlich wurde laut Thünemann jedoch auch, dass ehrenamtliches Engagement nicht kostenlos zu haben sei. Auslagen für Fahrtkosten oder Fortbildungen müssten selbstverständlich erstattet werden.
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