Neu: Qualitätsstandards für ausländische Arbeitnehmer
(pr/eb) Osnabrück, 10. September 2014 / Während in Spanien die Arbeitslosenquote bei fast 25 Prozent liegt, suchen in Deutschland viele Unternehmen vergeblich nach Fachkräften. Bereits in der Vergangenheit hatte das IQ Netzwerk Niedersachsen, landesweit aktiv für die Verbesserung der beruflichen Eingliederung von Migranten, eine enge Kooperation mit der spanischen Botschaft gepflegt. Dazu gehörte etwa die gezielte Information und Beratung von Unternehmen, die spanische Fachkräfte anwerben wollten. Jetzt haben die beiden Partner gemeinsame Qualitätsstandards für die soziale und berufliche Integration von ausländischen Auszubildenden und Fachkräften festgelegt.
"Ziel ist es, positive Rahmenbedingungen für die Beschäftigung spanischer Fachkräfte und Auszubildender im Land Niedersachsen zu schaffen", betonte Angel de Goya Castroverde, Botschaftsrat für Arbeit und Soziales der Botschaft von Spanien. "Mit der Unterzeichnung der Mindestanforderungen und Qualitätsstandards setzen wir einen weiteren Meilenstein", skizzierte Rainer Bußmann, Koordinator des IQ-Landesnetzwerkes: "Diese Vereinbarung ist die erste ihrer Art in Deutschland und wir hoffen, dass sie in den kommenden Monaten auch von vielen anderen Landesnetzwerken unterzeichnet wird."
Die Vereinbarung wird sehr konkret, um für spanische Arbeitnehmer einen guten Start in Deutschland sicherzustellen. Dabei geht es beispielsweise um eine solide Vorbereitung des Arbeitsverhältnisses bereits in Spanien. Unverzichtbar sind dafür spanischsprachige Informationen über Fördermöglichkeiten, die duale Ausbildung, Verfahren zur Anerkennung von Berufsabschlüssen oder über Sozialversicherung und Rente. Doch auch die Unterstützung bei Behördengängen in Deutschland oder die Stärkung der interkulturellen Kompetenz im anwerbenden Unternehmen spielen eine Rolle. "Die spanischen Fachkräfte sollen hier nicht nur eine berufliche Perspektive erhalten, sie sollen vielmehr ein neues Zuhause finden", unterstrich Landrat Dr. Michael Lübbersmann.
Auch die niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, setzt auf die Mindeststandards: Sie hat die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen. "Hier ist wegweisende Arbeit geleistet worden, von der viele Migranten nicht nur aus Spanien profitieren werden", unterstrich Alptekin Kirci, Referatsleiter in der Niedersächsischen Staatskanzlei. Er wünschte sich, dass möglichst viele Initiativen, Träger und Netzwerkpartner der Erklärung über die Qualitätsstandards beitreten.
Landkreis Osnabrück