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31. EMAF auch in der Kunsthalle'  -   am 18.04.2018  - 

Candice Breitz: Profile, Videostill, Cohen, 2017. © für Abbildung: PR; Quelle: EMAF; Aufnahme: Candice Breitz(pr/eb) Osnabrück, 16. April 2018 / Bereits zum 31. Mal findet in diesem Jahr vom 18. bis 22. April (Ausstellung: 18. April bis 21. Mai), das European Media Art Festival (EMAF) statt. Ein des Programms, das in diesem Jahr die fünf Bereiche Film- und Videoprogramm, Ausstellung, Konferenz, den Media Campus INIT und Performance umfasst, ist in der Kunsthalle, Hasemauer 1, zu Gast. Der rote Faden der spartenüberschreitenden Künstler-Projekte ist das Thema "Report - Notizen aus der Wirklichkeit" - ein Thema, das in Zeiten von Datenklau, Wahlbeeinflussung, zweifelhaften Rüstungsexporten und Populisten so aktuell und relevant ist wie nie.

Das wachsende Interesse der Künstler an dokumentarischen und journalistischen Arbeitsweisen wirft dabei spannende Fragen auf: Welche neuen Perspektiven eröffnen sich, wenn die Neuigkeiten von gestern noch einmal aus künstlerischer Sicht betrachtet werden? Wie lässt sich von der Wirklichkeit erzählen, wenn die Bilder dazu fehlen? Und wie kann Medienkunst im Fall von politischen Krisen aktiv intervenieren oder sogar neue Kräfteverhältnisse herstellen?

Die so entstehenden eigenständigen Bilder von Geschichte(n) entlarven Berichte oder Geschichtsschreibungen als unvollständig, konstruiert oder sogar falsch, und relativieren so politisch, gesellschaftlich und journalistisch vorgezeichnete Ansichten. Gezeigt werden 127 Kurz- und Langfilme, mehr als 70 Installationen, Live-Performances, fünf zum Festivalthema kuratierte Filmprogramme sowie mehrere Konferenzbeiträge. Dazu gehören Arbeiten von Candice Breitz, Forensic Architecture und Milo Rau.

Candice Breitz (ZA) zeigt in ihrer Arbeit "Profil"  ein selbstironisches Spiel mit und über Zuschreibungen und Repräsentationen. In "Profile" - Beitrag Südafrikas für die Venedig-Biennale - tritt die Künstlerin aus dem Selbstportrait, um Platz zu machen für zehn andere Künstler Südafrikas, die ebenfalls für die weltbekannte Biennale hätten ausgewählt werden können.

Milo Rau (D) versammelt mit "Das Kongo Tribunal Transmedia" Opfer, Täter, Zeugen und Analytiker des Kongokrieges zu einem zivilen Volkstribunal im Ostkongo. Das einzigartige, transmediale Kunstprojekt thematisiert damit einen der entscheidenden wirtschaftlichen Verteilungskämpfe im Zeitalter der Globalisierung, der bereits mehr als sechs Millionen Tote gefordert hat.

Forensic Architecture (UK) zeigt mit der Arbeit "Air Strike Atimah" Fotos und Videos, die Menschen in einem Flüchtlingslager nahe der (syrisch-)türkischen Grenze gemacht und auf Social-Media-Websites hochgeladen haben. Diese zeigen Bombenwolken eines Abwurfes auf vermeintliche al-Qaida-Kämpfer, welcher allerdings sechs Zivilisten das Leben kostete. Eine detailreiche kriminalistische Untersuchung von Nachrichtenereignissen hat die britische Künstlergruppe auch bei der documenta 14 gezeigt. Darüber hinaus erwartet die Besucher eine ganze Fülle an vielfältigen und interessanten Arbeiten beim 31. EMAF.

31. EMAF

Kunsthalle Osnabrück